Update anlässlich der Coronakrise

Die Ordination ist selbstverständlich geöffnet, um die tiermedizinsche Versorgung zu gewährleisten. Ich bitte Sie jedoch, um telefonische Terminvereinbarung, damit Wartezeiten verhindert werden.

Aggression nach Kastration

ein zweijähriger Neufundländer wurde herrenlos gefunden und von einem Tierschutzverein aufgenommen. Von dem betreuenden Ehepaar (sie haben selbst vier Neufis) und einer erfahrenen Hundetrainerin wurde der Hund auf die Verträglichkeit bei Kindern, Artgenossen und Katzen getestet und es stellt sich heraus, daß er ein überaus freundlicher, verträglicher Schmusebär ist. Da in dem gleichen Gebäude ein rüdenunverträglicher Neufundländer wohnt, wurden die beiden Herren getrennt betreut. Die "ordentliche" Zusammenführung fand noch nicht statt, als sich folgender Fall ergab: Leider vergaß wer eine Türe zu schließen und plötzlich standen sich die beiden Rüden in einem engen Flur gegenüber. Völlig widererwartens der Betreuer griff der "fundneufi" ohne vorher zu warnen den anderen frontal und plötzlich an und fügte ihm eine Bißwunde am Kopf zu (die mußte genäht werden).
Da wir ernsthaft überlegen uns den Hund zu nehmen hat mich dieser Vorfall sehr verunsichert. Der Rüde wurde vorher kastriert und war auch ein paar Tage schon auf einem neuen Platz. Leider verschwieg das neue Frauerl dem betreuenden Ehepaar die Hundeangst ihres Mannes (sie hoffte, daß er seine Angst aufgrund der gutmütigen Art des Hundes besiegt - dies war leider nicht der Fall - und der Hund wurde wieder zurückgegeben). Könnte die Hormonumstellung der Kastration und der enorme Streß der vergangenen Wochen bzw. die unglückliche Situation des Zusammentreffens das aggressive Verhalten begünstigt habe? Mich irritiert, daß der Hund vorher überhaupt nicht gewarnt bzw. geknurrt hat. Wir sind eine Familie mit vier Kindern und haben Hundeerfahrung. Mein Hovawart hatte auch manchmal einen kleinen Catch, aber er biß nie zu - es wurde lautstark imponiert, geknurrt, manchmal mußte sich der andere unterwerfen aber das war´s dann auch schon.. Meine größte Angst ist, daß er auch plötzlich auf eines meiner Kinder hinbeißen könnte- ohne vorher deutlich zu warnen. Ich möchte nochmals betonen, daß keine Person, die mit dem Hund zu tun hatte, ihm diese Reaktion zutraute. Er gilt als Lämmchen, zeigte in über zwei Monaten Betreuung kein Zeichen von Dominanz oder Aggression bis auf gestern - was ist da los? Vielen Dank für Ihre Antwort im Vorhinein

Bild des Benutzers Anna

Aggression beim Hund - Biß ohne Vorwarnung

Aggresionsverhalten gehört zum Normalverhalten des Hundes. Ich nehme an, dass es sich in diesem Fall um territoriale Aggression handelt. Ein Einfluß der Kastration besteht in diesem Falle nicht. Viel eher bin ich der Ansicht, dass der häufige Besitzerwechsel den Hund verunsichert hat.

Was die Kinder betrifft, so kann JEDER Hund beißen und damit eine Gefahr darstellen. Bei einem Hund mit unbekannter Vorgeschichte muss man hier besonders viel Vorsicht walten lassen.

Tierärztin Mag.med.vet. Anna Entner
8111 Judendorf-Straßengel bei Graz

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