Durchfall beim Pferd hat verschiedenste Ursachen. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen akutem und chronischem Durchfall.

Akuter Durchfall ist meist die Folge einer massiven Entzündung des Darmes. Ursachen sind z.B. bakterielle Infektionen, Verwurmung, aber auch nach Gabe bestimmter Schmerzmittel und Antibiotika oder das Fressen von Giftpflanzen (Oleander, Eiche,...). Massiver Durchfall tritt auch bei Colitis infolge von Erschöpfung (Distanzritte, lange Transporte) auf. In schweren Fällen kommt es neben dem Durchfall zu Austrocknung, kolikartigen Schmerzen und Schock. Colitis (X) ist ein lebensbedrohliche Erkrankung beim Pferd. Die Behandlung versucht einerseits den Flüssigkeits-, Elektrolyt- und eventuell auch Blutverlust auszugleichen und andererseits die Ursache zu beheben.

Von chronischem Durchfall spricht man, wenn das Pferd länger als 3 Wochen krank ist. Betroffene Pferde zeigen einen weichen, meist kuhfladenartigen Kot, häufig magern sie ab und sind weniger lebhaft. Häufig kann die Ursache trotz eingehender Untersuchen nicht gefunden werden. Findet man die Ursache trotz eingehender Untersuchungen nicht kann die Gabe von Präparaten zum Aufbau der Darmflora kombiniert mit Diät (gutes Heu, Mash) versucht werden.

Viele Pferde zeigen bei Aufregung mehr oder minder starken Durchfall, man spricht von streß-induziertem Durchfall. Sensible Pferde sind häufiger betroffen. Genau sollte man auf Symptome wie Abmagerung, Mattigkeit und Blutarmut achten. Aber auch, wenn das Pferd seinen Platz in der Rangordnung verliert, einen traurigen Eindruck macht oder mit weniger Begeisterung frisst, sollte der Tierarzt eine genaue Untersuchung vornehmen.

Ist wirklich nur die Aufregung Ursache für den Durchfall, können pflanzliche  Produkte (häufig in Kombination mit Vitamin B)  zur Stressminimierung versucht werden. Bei vielen Pferden tritt eine deutliche Beruhigung innerhalb einiger Tage ein.

PS: Abgeschlagenheit ist meist nur ein Symptom von vielen. Gerade ältere Pferde haben während der kalten Jahreszeit oft Schmerzen in den Gelenken. Ihnen ist oft mit Wärmebandagen gut zu helfen. Im Stall selbst sollte es kühl bleiben, sonst leiden gerade die empfindlichen Atemwege der Pferde. Vitaminmangel tritt meist nicht von einem Tag auf den anderen auf. Da ist erst einmal genau zu überprüfen, wie das Futter des Pferdes zusammengesezt ist. Dann kann man spezielle Vitaminprodukte natürlich einsetzen. Ob weitere Untersuchungen (z.B. Blut) sinnvoll sind entscheidet der Tierarzt nach einer gründlichen klinischen Untersuchung.