Schwanz jagen ist ein Spiel, dass zum Normalverhalten von Hunden gehört. Es wird dann zur Verhaltensstörung, wenn sich in Hinblick auf  Häufigkeit, Heftigkeit etc. im Vergleich zur übrigen Hundepopulation Abweichungen ergeben. Neben Schwanz jagen zählen auch z.B. das Jagen von Lichtpunkten, das Im Kreis laufen oder das exzessive Pfotenlecken zu den häufigen Stereotypien beim Hund. Schwanz jagen kann gelegentlich auch als aufmerksmkeitsforderndes Verhalten oder bei gesteigerter Erregbarkeit des Hundes auftreten.

Stereotypien sind sich wiederholende Handlungen mit immer gleichem Ablauf ohne erkennbaren Zweck. Sie entstehen durch Stress, und zwar sowohl bei Über- als auch bei Unterfoderung. Auch mangelhafte, reizarme Haltung (Zwinger, kein Kontakt zu anderen Hunden oder dem Menschen) kann die Ursache sein.

Die Therapie zielt darauf aus die Lebenssituation zu verbessern.

• gezielte Beschäftigung
• sozialer Kontakt
• abwechslungsreiche Umwelt
• Ruhephasen (besonders "hyperaktive Hunde" mit gesteigerter Erregbarkeit brauchen nach Beschäftigung immer auch Ruhe)

Neben diesen Maßnahmen ist eine medikamentelle Unterstützung häufig nötig, um der Verhaltenstherapie zum Erfolg zu verhelfen. Medikamente dürfen nur von Tierärzten verschrieben werden. Außerdem ist eine gründliche Untersuchung nötig, um organische Ursachen auszuschließen.

Tierärztin Mag.med.vet. Anna Entner
8111 Judendorf-Straßengel bei Graz