Update anlässlich der Coronakrise

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Wilde Katzen - muss ich zum TA bzw. wie gehts mit wenig Stress?

Hallo!

Meine 3 Katzen sind alle Wildfänge, die nach und nach zu uns gestoßen sind. Kastriert wurden sie alle schon (mit Falle gefangen). Weitere Maßnahmen z.B. Impfen wurden von meinem damaligen TA für nicht sinnvoll/möglich gehalten. Wurden einfach am Futterplatz freigelassen.
Nach Jahren hab ich die 3 aber so weit, dass sie sich aufheben lassen (eine nur streicheln), und sie haben auch ihr Zimmer im Haus akzeptiert, dass sie lange aus Angst nicht beziehen wollten. Ein Transport zum TA wäre aber sicher ein großer Stress...
Ich mach mir allerdings Sorgen, weil sie eben nicht geimpft sind und ich bei Krankheiten große Schwierigkeiten hätte. Eine Katze hat eine Beule am Bauch, die schon bei der Kastration da war, aber vom TA als ungefährlich erachtet wurde. Die andere ist schon eine Oma, der schon Zähne fehlen,... aber einen guten Gesundheitszustand macht. Sicher wäre aber eine Vorsorgeuntersuchung gut. Der Kater ist jung und fit, aber eben nicht geimpft.
Starker Stress kann doch gewisse Krankheiten erst zum Ausbruch bringen? Bzw. bei einer alten Katze ist die Aufregung auch schlecht, bzw. eine Medikamentengabe (z.B. Beruhigungsmittel) kann gefährlich sein?

Was soll ich tun? Bzw. wenn ich alle impfen... soll - in der Praxis oder ist ein Hausbesuch besser? Wie könnte man den Transport am schonensten gestalten (Beruhigungsmittel)?

Mit freundlichen Grüssen, Lilu

Bild des Benutzers Anna

"verwilderte" Hauskatzen

Grundsätzlich ist die Kastration, der wichtigste Schritt zur Gesundheitsprophylaxe und zur Vermehrungskontrolle, und wird auch vom Gesetzgeber gefordert. Die Lebenserwartung kastrierter Katzen ist um 4 Jahre, die der Kater um 5 Jahre höher als bei nicht kastrierten Tieren.

Impfungen im Rahmen von Kastrationen oder anderen Operationen vor zu nehmen ist leider nicht möglich, da eine entspechende Immunantwort nicht zu erzielen ist. Die gesundheitliche Betreuung dieser "Wildfänge" gestaltet sich insgesamt häufig schwierig, da sich die Katzen häufig nicht untersuchen lassen. Manchmal kann die Gabe von Beruhigungsmitteln/Narkose nötig sein, um z.B. die Maulhöhle untersuchen zu können. Natürlich kann die Herz-Kreislauf-Situation dann nicht entsprechend beurteilt werden und (besonders bei älteren Tieren) kann die Narkose/Beruhigung auch gefährlich sein.

Hausbesuche verringern den Stress für die Katzen, häufig ist aber mit Schwierigkeiten zu rechnen, da nicht alle Untersuchungen durchgeführt werden können und die Katzen sich oft auch verstecken, wenn der Tierarzt (fremde Person) kommt. Bei Ihren beiden Katzen, die sich aufheben lassen, ist ein Hausbesuch sicher eine gute Chance. Die 3. Katze wird man wahrscheinlich ohne Beruhigungsmittel nicht untersuchen können. Ich würde es aber in jedem Fall versuchen.

Tierärztin Mag.med.vet. Anna Entner
8111 Judendorf-Straßengel bei Graz

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